Wenige Tage nach dem Fest der Heiligen Nacht und mitten in der Weihnachtszeit hat heute auch kalendarisch ein neues Jahr begonnen. Gott hat uns mit der Menschwerdung seines Sohnes ein Geschenk gemacht. Das Geschenk des Lebens. Verlieren wir dies auch heute am 1. Januar und in den kommenden Wochen und Monaten des «Alltags» nicht aus den Augen: Das Geschenk des Lebens und die Hoffnungen, die damit verbunden sind.
Vielleicht mehr denn je sind diese Hoffnungen verbunden mit dem grossen Wunsch nach einer Normalität, wie sie uns bis vor zwei Jahren so selbstverständlich war. Hoffnungen auf Nähe und soziale Kontakte, wie wir sie derzeit nur mit Vorsicht leben dürfen. Hoffnungen, dass ein gesunder Diskurs, Rücksicht und ein Mehr an Gemeinsamkeit uns bald als Gesellschaft und in jeder Beziehung wieder näher zusammenrücken lässt.
Der Jahreswechsel ist auch Zeit, Bilanz zu ziehen. Aber lassen wir uns dabei nicht lähmen von Fehlern, die die persönliche Bilanz trüben mögen. Von Streit, der uns bedrücken mag. Oder von der Angst, etwas verpasst zu haben. Lassen Sie uns gemeinsam das Geschenk sehen, das wir mit der Geburt Jesu empfangen durften. Das Geschenk eines neuen Jahres mit neuen Chancen und neuem Leben. Der Ängstliche im Gleichnis der Talente meinte, seinen Herrn zu kennen, kannte ihn aber nicht wirklich. Jesus hat gesagt, ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben. Er fordert uns auf, unsere Ängstlichkeit abzulegen und das uns von Gott Gegebene zu nutzen. Freuen wir uns über dieses Geschenk und nehmen wir es an. Und haben wir den Mut, es zu leben.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Start in ein gutes und gesundes neues Jahr
Abt Vigeli Monn
